Archiv für Social Media

Was die 1. oder 2. Reihe über Ihre Bewerbung denkt

Oder: der Wurm muss dem Fisch schmecken.

Meine Ozean-Reihe möchte ich heute mit der Analogie aus der Fischerei beginnen. Doch bevor ich dieses Zitat in Bezug auf Ihre Bewerbung näher betrachte, ein kleiner Umweg bzw. Erläuterungen zum Hintergrund dieses Postings.

Die Tage hatte ich auf Twitter einen Beitrag aus der neuen Kolumne von Svenja Hofert gefunden. Und wer meinen Blog schon länger (ver-)folgt bzw. mich kennt, der weiß: da konnte ich nicht stillhalten.

Falls Sie die Kolumne noch nicht gelesen haben sollte, Fr. Hofert beschreibt dort – sehr treffend – dass Bewerbungen oftmals streng formalistisch sind. Sie fordert dazu auf, diese Regeln hinter sich zu lassen und persönlich/emotional für sich zu werben. Begleitet wird dies durch einige Beispiele bzw. durch Personaler, die Bewerber eingestellt haben, die eben nicht dem Standard entsprachen.

Ok: und damit war klar, ich habe ziehe mal wieder meinen Hut. Sprich: ich habe sowohl als Personaler etwas zu sagen. Aber auch als Coach. Übrigens einer meiner Hauptgründe für die Fortführung dieses Blogs; doch dazu später einmal mehr.

Zurück zum 1. Hut: der Personaler in mir gab eine direkte Antwort auf Twitter:

Gefällt mir.Auch wenn ich zu Bedenken gebe:die 2.Reihe=Fachabteilung entscheidet.Die sind oftmals noch nicht -bereit.

Damit wären wir bei der obigen Analogie aus der Fischerei. Denn meine langjährige Erfahrung hat an dieser Stelle gezeigt: oftmals wird ein Personaler von der Fachabteilung (dem Fisch) nach a) klassischen und b) vollständigen Standards („Wurm“) befragt. Wenn ein Bewerber diese nicht vorweisen kann, dann ist hier (zumindest im Corporate-Bereich) oftmals die Bewerbung schon gescheitert (= der Fisch beißt nicht an). Das sollte zumindest meine Antwort in 140 Zeichen ausdrücken.

Aber Fr. Hofert konterte mit:

glaub ich gern, die erste manchmal auch nicht 😉

Und auch da muss ich ihr Recht geben. Auch die erste Reihe bzw. der erste Empfänger einer Bewerbung (= die von mir bezeichnete 1. Reihe und in meinen Augen die Personalabteilung) erwartet oftmals, zumindest in Deutschland, eine Standardbewerbung mit tabellarischem Lebenslauf, Foto und vollständigen Unterlagen.

Ja… das kommt vor. Und ohne jetzt die große Lanze für meinen Berufsstand der Personaler zu brechen: seien wir ehrlich, wenn es um Bewerbermassen geht, wie soll man Zeiten knapper Personaldecke dieser Flut(welle) entgegentreten, außer mit Standards bzw. fertigen Feldern, die ein Bewerber online ausfüllen soll. Aber vielleicht habe ich Fr. Hofert ja auch falsch verstanden… und es ging nur um die besondere Berufsgruppe der High Potentials.

Also weiter zum 2. Hut: als Coach sage ich – ähnlich wie Fr. Hofert –  langweiliges Standard ohne persönliche Note bzw. Abheben von der Masse wird „immer“ aussortiert. Und damit wären wir wieder am Anfang: welchen Wurm bzw. welche Art + Inhalt der Bewerbung soll ich denn dann wählen?

Nun einfach… so dass es passt.

Will heißen: wenn Sie sich für einen Beruf/Stelle bewerben, wo es einen großen Zulauf gibt, dann kann sich die ein oder andere extravagante/andersartige Bewerbung in der Masse besser auffallen. Aber bitte nicht auffallen, um dem „Auffallen“-willens…. lieber mit Substanz und Authentizität. Also nicht nur bunt und blingbling, weil es besser aussieht. Wenn Sie etwas zu sagen haben, z.B. Erfolg vorweisen können, dann tun Sie das auch. Und bezüglich der Überbringung der Bewerbung immer wieder der Hinweis: halten Sie es einfach bzw. zu „verarbeiten“ = damit Ihre Gegenseite etwas damit anfangen kann.

Auch im Jahr 2015 erlebe ich z.B. noch immer getackerte Unterlagen –> wie sollen die eingescannt werden, um sie an die 2. Reihe = Fachabteilung per E-Mail weiterzuleiten? Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers: was passiert mit den Unterlagen; wer bekommt sie bzw. welcher Auswahlprozess steht dahinter. Auf gut gepflegten Unternehmens-Karriereseiten stehen i.d.R. immer Bewerbungstipps bzw. Details über den Auswahlprozess. Auch manchmal in der Anzeige. Bitte befolgen Sie diese… es macht die Arbeit für beide Seiten leichter. Für Sie als Bewerber, weil Sie erfahren was Sie liefern sollen. Und für die 1. Reihe (die Personaler), weil sie die Unterlagen an die 2. Reihe sofort weitergeben können.

Noch eine kleiner Ausflug in die Welt des Corporate-Recruiting: wenn Sie sich in Unternehmen bewerben, die evtl. noch eine Reihe vor der Personalabteilung zu stehen haben, z.B. ein sogenanntes Recruiting-Center, da sollte die persönliche Note dosiert auf die Umstände angepasst werden. Denn wenn so eine Recruiting-Center sauber arbeitet, dann erhält der zuständige Personaler „nur“ noch drei bis fünf Bewerbungen und die leitet er an die zuständige Fachabteilung weiter. Sie sehen…. bis ins Netz schaffen es dann nur noch wenige Fische bzw. die Maschen sind sehr eng gestrickt.

Es gibt keinen „Standard“ (-wurm), der auf jede Stelle passt.

Bewerben macht Arbeit und Mühe. Stimmen Sie die Unterlagen immer auf das Unternehmen ab…. fragen Sie – sofern ein persönlicher Ansprechpartner angegeben ist – auch nach, was möglich bzw. gewünscht ist (wenn es die Unternehmensseite nicht hergibt) und wie die Bewerbung „ankommen“ soll bzw. verarbeitet wird. Wenn das Unternehmen Social Media nutzt, dann schauen Sie sich um und nutzen diese Kanäle, um Informationen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.

Bevor hier ein gangbarer (nicht goldener) Weg – zwischen Standard und „[…]Pfeifen Sie auf alle Regeln![…]“ gefunden werden kann, ist noch viel Wasser durch Fluß* der Recruitierung geschwommen… bleiben Sie dran und bleiben Sie authentisch. Und sein Sie selber der Fisch, damit Ihr Wunschunternehmen Ihren Wurm (=Ihre Bewerbung) schluckt.

PS: Und wem es aufgefallen sein sollte, es gab einige Sprachbilder bzw. Bezüge zum Thema „Ozean“ – aber im Mai werden Sie noch mehr dazu lesen. Also bleiben Sie dran!

Neu im Blog: ein zentrales, monatliches Thema

Ab sofort werde ich ein monatliches Thema ankündigen, zu dem Sie verschiedene Artikel, Links bzw. Empfehlungen, Veranstaltungshinweise oder auch nur Retweets auf Twitter erhalten können.

Für Februar – angeregt durch ein Webinar am gestrigen Abend – werde ich mich dem Thema „Karriereplanung“ bzw. „Karrierewege“ widmen.

Meine erste Empfehlung (neben der Verlinkung auf die Karriereplattform access, die gestern das Webinar veranstaltet hatte) gilt dem folgenden Artikel:

„How to choose the right career path“ (auch in meinem LinkedIn-Profil zu finden). Richard Branson über Karriere, Unternehmertum und wie ein Karriereweg aussehen kann.

Wie gefällt es Ihnen?

Ich persönlich finde folgende Aussage am Wichtigsten:

„Get out there and start a business. […]but until you commit to one idea and give it everything you have got, you won’t know how enjoyable starting a business can be, or if entrepreneurship is even a good fit.

19. Dezember

Kalendertürchen19

 

 

 

 

 

 

 

Heute gibt – statt dem „normalen“ Online-Adventskalender – einmal einen Video-Kalender auf YouTube. Hierbei geht es mir mehr um das Medium, als um die Darstellung des Anbieters. Und es ist … so wenige Tage vor Weihnachten … auch weniger business-bezogen, sondern mehr weihnachtlich. Meine Leser mögen mir das verzeihen bzw. über die Verbindung – den in das Video eingebauten Bibelspruch – nicht als bewußte Wahl einer Religion deuten. Mir gefällt die Idee bzw. die verschiedenen Orte. Aber zum Kalender:

die Evangelische Kirche Hessen-Nassau (EKHN) bietet auf ihrem YouTube-Kanal jeden Tag ein anderes Video unter dem Motto „24 Türen, Orte, Tage vor Weihnachten“ an. Aber schauen Sie doch einfach selber einmal rein. Für den heutigen 19. Dezember geht es unter den Frankfurter Flughafen. Viel Spass damit und Ihnen dann noch einen schönen 19. Dezember.

PS: Falls Sie lieber einen Adventskalender ohne Bibelspruch am heutigen Tag bevorzugen, dann schauen Sie doch direkt beim Frankfurter Flughafen. Die haben nämlich auch einen eigenen.

17. Dezember

Kalendertürchen17

 

 

 

 

 

 

 
Gestern habe ich auf XING in der Gruppe Know-How-Transfer Human Resource Management einen interessanten Beitrag gefunden Was wünscht sich HR zu Weihnachten? und ihn gleich mal auf Twitter empfohlen. Heute möchte ich – sozusagen als eigenes Türchen in meinem Adventskalender – meinen Kommentar dazu ergänzen. Laut Patrick Neumann möchte auch HR folgende Wünsche erfüllt haben:

~ Zitatanfang ~
– mehr Zeit,
– mehr Geld,
– ein neues (elektronisches) Spielzeug,
– mehr Liebe und Aufmerksamkeit,
– Helfen
~ Zitatende ~

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Wie aus einem B ein N wurde

Normalerweise kann mir keiner ein X für ein U vormachen.

Ihnen?

Und trotzdem werde ich Ihnen heute erklären, wie aus einem B ein N wurde. Nichts ist einfacher als das. Keine Sorge, es geht hier nicht um ein Streichholz-Lege-Spiel. Sondern um Karriere. Ja, genau. Es geht um Ihre Karriere.

Genauer gesagt um einen Artikel der Süddeutschen, der genau diese Verwandlung nach sich zieht. Weiterlesen

Jobsuche mit Social Media

Heute habe ich einen Beitrag von Jochen Mai gelesen. Es ging – mal wieder – um die Stellensuche mit Hilfe von Social Media. Aber nicht der eigentliche Inhalt hat mich interessiert. Sondern ich habe mir die Seite der Stellensuchenden angeschaut. Und das natürlich – wie immer – auch mit Personaleraugen.

Gut gemacht. Informativ. Aber irgendwie hat mir was gefehlt. Und da ich an einem trüben Pfingsmontag noch einen Nachmittagszeitvertreib gesucht habe… da habe ich mir gedacht: gib‘ ihr doch mal ein paar Tipps.

Angeregt durch eine Konversation mit einem anderen Twitterkontakt, habe ich -exemplarisch am Beispiel XING – ein paar Hinweise, die ich ihr heute nachmittag zusammengeschrieben habe. Die gelten übrigens auch für Personalverantwortliche, Recruiter und Dienstleister. Zumindest habe ich sie – in ähnliche Form – vergangenen Donnerstag an eine ehemalige Kollegin gegeben, die jetzt in Hamburg als Recruiterin arbeitet. 🙂

  • Nutzen Sie die Rubriken „Ich suche“ bzw. „Ich biete“ mit aussagekräftigen Schlagworten, die Ihre (Job-)Suche umschreiben und zwar gerne auch mit verschiedenen Begriffen für ein und diesselbe Tätigkeit
  • Trennen Sie die Begriffe durch ein Komma, schreiben Sie keine Prosa. Und bitte keine ganze Sätze, ausser (siehe Teil 1 der Aussage) Sie trennen die Begriffe durch Kommata.
  • Nutzen Sie neben Ihrem Profilfoto eine klare Aussage und weniger die Floskel „ich bin arbeitssuchend“. Zum Bsp. verwenden Sie einen Titel/Funktion, die Ihren neuen Job umschreibt.
  • Verwenden Sie als Profilfoto Ihr Bewerbungsfoto. Zwecks Wiedererkennung, wenn Sie einem Personaler im Nachgang zum XING Kontakt Ihre Unterlagen mit Foto zusenden.
  • Sollten Sie Ihre Unterlagen öffentlich zur Verfügung stellen wollen, dann nutzen Sie auf XING die Möglichkeiten Dateien hochzuladen. Aber bitte nur Lebenslauf bzw. Profil. Zeugnisse oder Anschreiben sollten meiner Meinung nach individuell und persönlich zugeschickt werden; nicht öffentlich abrufbar sein.
  • Und sollten Sie etwas in Prosa über sich schreiben wollen, dann nutzen Sie die Über-mich-Seite. Jetzt auch ohne Html-Kenntnisse gut zu nutzen. Aber auch hier ist weniger mehr = bitte nicht zu bunt und überladen. Klare und deutliche Aussagen, z.B. was Ihre Stärken sind oder was ein zukünftiger Arbeitgeber von Ihnen erwarten kann.
  • Zum Schluss ein zwiegespaltenes Thema: Angabe der vollständigen Daten (Monats- und Jahresangaben) neben den verschiedenen Stationen Ihrer Berufsbiografie. Hierzu kann es keine einheitliche Aussage geben. Ich selber habe die Daten nicht ausgefüllt. Wer meine Stationen beurteilen möchte (insbesondere die Dauer meiner Berufserfahrung in den verschiedenen Bereichen), der soll mich anschreiben und erhält mit meinem Lebenslauf die Daten. Auch bei Menschen, die z.B. größere Lücken in ihrer Berufsbiografie aufweisen – sei es durch Krankheit oder Arbeitssuche – würde ich das gleiche empfehlen. Aber das gilt ausdrücklich nur für XING. Nicht für den Lebenslauf, der lückenlos und mit einem roten Faden argumentierbar sein soll.

Soviel zu meinen kurzen Input von heute. Ergänzend habe ich noch hier einige Links (z.B. auch zu älteren Beiträgen von mir auf XING) zusammengestellt, die Ihnen bei Ihrer Vermarktung über XING helfen können.

Beitrag meiner Co-Moderatorin zu einem Artikel im Spiegel […] Erste Hilfe Karriere „Das große Nichts im Xing-Profil“

Linktipp von mir zum Bewerben im Web 2.0

XING-Beitrag in meiner Gruppe für Arbeitssuchende zum Thema Wie nutzen Sie Web 2.0 / Social Media Anwendungen für die Stellensuche bzw. die Rekrutierung?

Linksammlung von mir zum Thema XING für die Jobsuche nutzen

Sollte das alles noch nicht helfen, dann können Sie auch mich fragen. Gerne in meiner XING-Gruppe für Arbeitssuchende!

In diesem Sinn bleibt mir zusammenfassend nur noch zu sagen: bleiben Sie authentisch. 🙂

Durchhalten + Wiederaufstehen

In meiner XING-Gruppe „Arbeitslos na und !? Mach Dich nicht kleiner als Du bist!“ bekommen wir sehr oft positives Feedback zu unserem Gruppentitel. Gerade der Zusatz „Mach Dich nicht kleiner als Du bist!“ findet viel Zuspruch.

Denn mit dieser Aussage haben wir genau den Nagel auf den Kopf getroffen: wenn man arbeitslos ist, dann wiederfährt einem oft/immer/regelmäßig ein Gefühl von Niedergeschlagenheit, Nicht-Gebraucht-Sein, Wertlosigkeit.

Damit man mit diesen Gefühlen nicht allein ist, soll diese Gruppe eine Plattform bilden, um sich gegenseitig zu helfen und in so einer Situation Unterstützung anbieten.

Heute habe ich, um dies noch einmal zu vertiefen, ein neues Gruppenmotto in das Layout unserer Gruppe eingebunden.

Ein Zitat von Winston Churchill: „Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen,  als man umgeworfen wird.“

Damit möchte ich allen zurufen: „Stehen Sie wieder auf. Zeigen Sie Ihrer Umwelt: so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen. Trotz aller Umstände: ich stehe auf und mache weiter.“

Klar gibt es Tage, da lässt man den Kopf hängen und denkt: warum immer nur Absagen??

Aber jetzt wäre es falsch keine Bewerbungen mehr zu schreiben.  Wichtiger wäre: passen die Unterlagen. Entsprechen die Unterlagen den üblichen Anforderungen? Wenn Sie alles überprüft haben, von aussen (Freunden, Bekannten, Familien oder Experten) gecheckt, dann heißt es jetzt nur: weitermachen. Wiederaufstehen und eine neue Bewerbung rausschicken. Irgendwann wird auch wieder ein positiver Aspekt (Vorstellungsgespräch, Telefoninterview oder gar Vertragsangebot) dabei sein. Es gilt nur bis dahin durchzuhalten.

Auf diesem Wege wünsche ich Ihnen viel Glück dabei!

Bewerbungsvorbereitungen

Oder: was tue ich, bevor ich eine Bewerbung losschicke?

Diese Frage, im Angesicht der sich wandelnden Zeiten, kann man meines Erachtens in drei Abschnitte unterteilen.

  1. klassische Bewerbung (also alles vor 1990, grob geschätzt anhand meiner eigenen Berufsbiografie)
  2. vorgewärmte Bewerbung (Hypebis Anfang 2000 + )
  3. Social Media Bewerbung (alles ab 2008/2009 +)

Jetzt denkt jeder: „Na toll…. wieder so eine Aufsplittung in drei Rubriken, die sich inhaltlich nur wenig unterscheiden. “

Ja. Aber mir geht es heute nicht um die inhaltlichen Unterschiede. Sondern um die Vorarbeit. Was führt zu einer solchen Bewerbung? Welche Schritte geht ein Bewerber, bis die … wie auch immer geartete… Bewerbung verschickt wird?

War es nicht bei den klassischen Bewerbungen so: man sah eine Anzeige, machte seine Unterlagen fertig und ab die Post.

Dann, dank vieler Bewerbungsberater oder Ratgeber, kam der Tipp auf: rufen Sie vorher an. Man „wärmte“ seine eigene Bewerbung vor, machte vorher auf sich aufmerksam und versuchte dann im Anschreiben einen Bezug zu diesem Kontakt herzustellen. Was – wenn wir ehrlich sind – mal mehr oder weniger gelang. Denn nichts ist, von Seiten des Arbeitgebers, schlimmer, als wenn den ganzen Tag das Telefon klingelt, man zu nichts kommt und dann noch Fragen beantworten darf, die aus der Anzeige hervorgehen. Vorsichtig übertrieben… aber Sie verstehen sicher, worauf ich hinaus möchte.

Und dann kam die Zeit von Social Media, Communities, Plattformen und Foren… eine neue Art der Kommunikation bzw. Kontaktanbahnung nahm bzw. nimmt noch immer ihren Lauf. Und genau da, an dieser Stelle, ändern sich wieder die Bewerbungsvorbereitungen!

Beispiel gefällig?

Ich habe heute eine interessante Stelle gesehen. Okay… unabhängig davon, dass sie auf XING gepostet wurde, habe ich nicht sofort meine Bewerbung losgeschickt. Sondern erst einmal mein Netzwerk konsultiert. Ziel: etwas mehr über die Person und das Unternehmen an sich herausfinden. Ein Quentchen mehr an Informationen, dass mir evtl. einen Be-/ (Wett-)bewerb(ung)svorteil bringen könnte.

Denn Bewerben heute bedeutet u.a. auch, dass man sich aus der Masse abheben will und über Beziehungen, Kontakte eine bessere Bewerbungsposition erhalten möchte. Und vielleicht kann dabei ein Kontakt weiterhelfen. Im Sinne von: „ich kenne jemanden, der wäre für diese Stelle gut geeignet“.

Sehen Sie jetzt den Unterschied der drei Kategorien oben? Einseitig statisch, etwas dynamischer und zuletzt sogar sehr vielseitig+dynamisch. Wiederum ungeachtet des Inhaltes.  Vielleicht liegt hier auch die Schwierigkeit im ganzen Bewerbungsprozess. Auf einem Bewerbermarkt wird das Alleinstellungsmerkmal immer wichtiger, die Kontakte bzw. der gute Ruf (siehe auch mein Posting vom 14.02.2010) und die Fähigkeit ein funktionierendes Netzwerk um sich herum aufzubauen, gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Was lernen wir daraus? Mir ist unmöglich diese Frage hier pauschal zu beantworten. Ich kann – wiederum nur aus meiner Warte als Bewerber – eine Antwort bzw. Richtung geben:  bleiben Sie bei den Wurzeln der klassischen Bewerbung, aktualisieren Sie diese kontinuierlich, nutzen verschiedene Bewerbungskanäle, z.B. auch XING und spannen Ihr Netzwerk (Familie, Freunde, Nachbarn…. Menschen aus Ihren täglichen Leben) mit ein. Weitere Beispiele finden Sie in meiner Bewerbungsstrategie. Und scheuen Sie sich nicht Ihr Netzwerk anzusprechen. Eine Frage kostet nichts und kann im schlimmsten Fall „nur“ unbeantwortet bleiben. Aber im besten Fall empfiehlt Sie jemand weiter oder verschafft Ihnen dadurch einen leichteren Eintritt/Start; eine gute Referenz…. etwas mehr oder anderes, als vielleicht andere Bewerber haben.

Wäre das nicht einen Versuch wert?

Und an meinem Beispiel: mein Kontakt hat dankenswerter Weise sofort reagiert. Bewerbung wird – nach dem Blogpost – weiter vorbereitet. 😉

Der gute Ruf oder: Personal Branding/Reputation Management

Im Januarchat meiner XING-Gruppe hatte ich das Thema Personal Branding angeregt. Jedoch hatte sich bis dato kaum einer der Teilnehmer Sorgen über seinen „Ruf“ im Web gemacht.

Das hat mich angeregt der Frage nachzugehen: „Warum ist das Thema Reputation Management“ so wenig präsent bei Bewerbern?

Es gab doch erst letztes Jahr einen Aufrschrei (siehe auch Ein Thema macht die Runde im WWW vom 24.08.2009) in der Presse, wo (mal wieder, das Thema war definitiv nicht neu!!!) das Schreckensgespenst „Personaler googlen Bewerber“ aufgezeigt wurde.

Doch ganz ehrlich: haben Bewerber daraus gelernt?

Ist das Thema „Personal Branding“ oder „Reputation Management“ dadurch eindringlicher bei den Bewerbern angekommen?

Zumindest auf den Social Media Plattformen (die ja direkt davon angesprochen sind) wird es thematisiert. Und so habe ich mich entschlossen in meinem Bewerbungstagebuch eine kleine Auswahl davon bereit zu stellen. Vielleicht in der Hoffnung, dass auch andere Bewerber (insbesondere die Generation Y) davon etwas mitnehmen können.

Tipps zum Start:

Tipps für bestimmte Plattformen:

Allgemeine Infos/Artikel zum Thema:

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung: wie so vieles aus dem Bereich Social Media, gehört auch das Thema Personal Branding zu den führenden Themen von amerikanischen Social Media Experten. Wenn man allein auf Twitter nach Personal Branding sucht, dann wird man fast mit Tweets erschlagen. Gleiches gilt für die Personensuche. In Amerika ist es gang und gäbe sich als Personal Branding Experte darzustellen. Ein Berufsbild, dass hier zu Lande (dabei beziehe ich mich einzig und allein auf die Zielgruppe der Bewerber!) noch wenig Beachtung gefunden hat.

Ich werde das Thema in meiner XING-Gruppe (anstelle des sonst üblichen Chat-Protokolls) zur Diskussion stellen und vielleicht gibt es ja noch Erkenntnisse, die ich dann hier ergänzen kann. … to be continued!

Überdenke Deine Ziele

Angeregt durch diesen Blogpost von Dan Schawbel habe ich mir mal wieder Gedanken über meine persönlichen Ziele (z.B. mit diesem Blog, siehe auch Eingangspost vom 21.07.2009) gemacht.

Bis dato habe ich sehr positive Resonanz auf das Bewerbungstagebuch erhalten. Und mein ursprüngliches Ziel, mein Netzwerk über meine Bewerbungsaktivitäten auf dem Laufenden zu halten, ist sicherlich auch noch ein Hauptgrund für dieses Blog.

Doch noch ein weiterer Aspekt hat sich etwas in den Vordergrund gestellt. Die Macht von Social Media jetzt erleben und mitnehmen/mitmachen sowie die Chance mit diesem Blog, meinem Twitteraccount, meinem XING-Profil etc. persönliche Erfahrungen zu sammeln, die ich später auch beruflich nutzen kann.

Diese berufliche Nutzung bzw. das Sammeln von ersten Erfahrungen in Social Media Netzwerken/Plattformen, entstand durch meine Projektarbeit: „Nutzung von Social Media in der Personalabteilung“. Also kann ich obigem Blogpost nur zustimmen:

  • Strategie überlegen oder auch nur „neu“ überdenken
  • Taktiken oder gar auch die Strategie ändern
  • es sein lassen oder
  • Einstellung (z.B. in Bezug auf Resonanz, Follower etc.) ändern

Ganz klar im Sinne von: take it, change it or leave it.

Für mich gilt: ich bleib‘ dabei. Zwar wird sich evtl. mein Twitteraccount ändern (um mehr auf mein Projektthema Social Media und HR einzugehen), aber sonst bleibt alles beim Alten! 🙂