Bewerbungsvorbereitungen

Oder: was tue ich, bevor ich eine Bewerbung losschicke?

Diese Frage, im Angesicht der sich wandelnden Zeiten, kann man meines Erachtens in drei Abschnitte unterteilen.

  1. klassische Bewerbung (also alles vor 1990, grob geschätzt anhand meiner eigenen Berufsbiografie)
  2. vorgewärmte Bewerbung (Hypebis Anfang 2000 + )
  3. Social Media Bewerbung (alles ab 2008/2009 +)

Jetzt denkt jeder: „Na toll…. wieder so eine Aufsplittung in drei Rubriken, die sich inhaltlich nur wenig unterscheiden. “

Ja. Aber mir geht es heute nicht um die inhaltlichen Unterschiede. Sondern um die Vorarbeit. Was führt zu einer solchen Bewerbung? Welche Schritte geht ein Bewerber, bis die … wie auch immer geartete… Bewerbung verschickt wird?

War es nicht bei den klassischen Bewerbungen so: man sah eine Anzeige, machte seine Unterlagen fertig und ab die Post.

Dann, dank vieler Bewerbungsberater oder Ratgeber, kam der Tipp auf: rufen Sie vorher an. Man „wärmte“ seine eigene Bewerbung vor, machte vorher auf sich aufmerksam und versuchte dann im Anschreiben einen Bezug zu diesem Kontakt herzustellen. Was – wenn wir ehrlich sind – mal mehr oder weniger gelang. Denn nichts ist, von Seiten des Arbeitgebers, schlimmer, als wenn den ganzen Tag das Telefon klingelt, man zu nichts kommt und dann noch Fragen beantworten darf, die aus der Anzeige hervorgehen. Vorsichtig übertrieben… aber Sie verstehen sicher, worauf ich hinaus möchte.

Und dann kam die Zeit von Social Media, Communities, Plattformen und Foren… eine neue Art der Kommunikation bzw. Kontaktanbahnung nahm bzw. nimmt noch immer ihren Lauf. Und genau da, an dieser Stelle, ändern sich wieder die Bewerbungsvorbereitungen!

Beispiel gefällig?

Ich habe heute eine interessante Stelle gesehen. Okay… unabhängig davon, dass sie auf XING gepostet wurde, habe ich nicht sofort meine Bewerbung losgeschickt. Sondern erst einmal mein Netzwerk konsultiert. Ziel: etwas mehr über die Person und das Unternehmen an sich herausfinden. Ein Quentchen mehr an Informationen, dass mir evtl. einen Be-/ (Wett-)bewerb(ung)svorteil bringen könnte.

Denn Bewerben heute bedeutet u.a. auch, dass man sich aus der Masse abheben will und über Beziehungen, Kontakte eine bessere Bewerbungsposition erhalten möchte. Und vielleicht kann dabei ein Kontakt weiterhelfen. Im Sinne von: „ich kenne jemanden, der wäre für diese Stelle gut geeignet“.

Sehen Sie jetzt den Unterschied der drei Kategorien oben? Einseitig statisch, etwas dynamischer und zuletzt sogar sehr vielseitig+dynamisch. Wiederum ungeachtet des Inhaltes.  Vielleicht liegt hier auch die Schwierigkeit im ganzen Bewerbungsprozess. Auf einem Bewerbermarkt wird das Alleinstellungsmerkmal immer wichtiger, die Kontakte bzw. der gute Ruf (siehe auch mein Posting vom 14.02.2010) und die Fähigkeit ein funktionierendes Netzwerk um sich herum aufzubauen, gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Was lernen wir daraus? Mir ist unmöglich diese Frage hier pauschal zu beantworten. Ich kann – wiederum nur aus meiner Warte als Bewerber – eine Antwort bzw. Richtung geben:  bleiben Sie bei den Wurzeln der klassischen Bewerbung, aktualisieren Sie diese kontinuierlich, nutzen verschiedene Bewerbungskanäle, z.B. auch XING und spannen Ihr Netzwerk (Familie, Freunde, Nachbarn…. Menschen aus Ihren täglichen Leben) mit ein. Weitere Beispiele finden Sie in meiner Bewerbungsstrategie. Und scheuen Sie sich nicht Ihr Netzwerk anzusprechen. Eine Frage kostet nichts und kann im schlimmsten Fall „nur“ unbeantwortet bleiben. Aber im besten Fall empfiehlt Sie jemand weiter oder verschafft Ihnen dadurch einen leichteren Eintritt/Start; eine gute Referenz…. etwas mehr oder anderes, als vielleicht andere Bewerber haben.

Wäre das nicht einen Versuch wert?

Und an meinem Beispiel: mein Kontakt hat dankenswerter Weise sofort reagiert. Bewerbung wird – nach dem Blogpost – weiter vorbereitet. 😉

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