Archiv für Januar 2015

Kennen Sie so einen? Einen „Pattex-Chef“?

Einige von Ihnen denken jetzt vielleicht: „Hoppla… will da jemand seinen Stuhl nicht abgeben?“ Nein…. es geht hier nicht um Führungskräfte, die an ihrem Job hängen (kleben). Es geht vielmehr um „Chefs als größter Karrierekiller„.

In der Presseschau des Human Resources Managers vom 12. Januar 2015 gibt es ein Zitat des Tages, dass sofort meine Aufmerksamkeit gefesselt hat:

„Wenn Karriere bedeutet, immer wieder einmal sein Plätzchen mitsamt dem gewohnten Umfeld zu verändern und der eigene Chef dies boykottiert, bleibt Talenten oftmals nichts anderes übrig als geheime Flucht. Was keinen der Beteiligten freut: weder den Abgeber, noch den Aufnehmer und erst recht nicht den Deserteur.“ Kolumnist Martin Claßen warnt bei HAUFE, vor „Pattex-Chefs“, die zum Karrierekiller für Talente werden.

Das umschreibt ein Phänomen, dass mir während meiner Zeit alsTalentmanager des Öfteren begegnet ist. Jedes Jahr wenn es darum ging Talente (aus einer Potenzialanalyse) für weiterführende Maßnahmen zu nominieren, dann gab es jedes Mal das Theater: „Oh nein… dann fehlt er/sie mir für dieses Projekte/Aufgabe! Können wir nicht MitarbeiterIn XY nominieren? Der will doch sowieso wechseln und ist nicht so kritisch für den Erfolg meines Teams.“

Und die Umschreibung „Pattex-Chef“ trifft hier zu 100% zu und ich habe noch nie einen besseren Begriff dafür gefunden. „Karrierekiller“ klang für mich immer so agressiv.

Vielleicht ist auch die Ähnlichkeit zur Formulierung „er/sie hat Pattex am Ar…“ der Grund für die Attraktivität des Titels bzw. es erleichtert die Assoziation.

Hier der Link zum Original-Artikel; er ist Teil einer Serie/ Kolumne zum Thema Talent Management. Martin Claßen umschreibt dort sehr treffend, dass Vorgesetzte oftmals das Hindernis bei innerbetrieblicher Weiterentwicklung sind. Er beschreibt Theorie und Praxis. Aber – so zumindest für mein Empfinden – bleibt er doch nur an der Oberfläche und bietet keine Ansätze für einen Weg aus der Karriereblockade. Wenn ich an dieser Stelle wieder meine drei Hüte aufsetze, dann würde ich als Personaler auf den Vorgesetzten eingehen und versuchen den Grund für seine Ängste zu finden. Eventuell ist das ja ein Thema aus dem Bereich Recruiting, da er fürchtet nicht sofort Ersatz zu finden. Aber hier kann m.E. nur ein ganzheitlicher Ansatz eines HR Business Partners helfen und nicht „autonom“ arbeitende Kompetenz-Center. Denn dann würde die PE das Thema Recruiting nicht Ernst nehmen. Der Coach in mir würde dem Mitarbeiter raten, sich nicht nur auf seinen Vorgesetzten zu konzentrieren. Klappern gehört zum Handwerk. Machen Sie auf sich aufmerksam, so dass auch die nächsthöhere Ebene Sie kennt und Ihr Fortkommen unterstützen kann. Und halten Sie Kontakt zu Ihrem HR Business Partner…. der kann Ihnen auch bei einem „blockierenden“ Chef helfen. 🙂

Der Mitarbeiter in mir würde sagen: das ist echt schwierig. Aber machen Sie sich klar, dass nur Sie allein für Ihr Fortkommen verantwortlich sind. Wenn Sie sich auf andere Menschen (z.B. Ihren Chef) verlassen, dann kann es passieren, dass Sie übersehen werden.

Und sollten Sie noch mehr Strategien benötigen, um einem „Pattex-Chef“ zu entkommen, dann wenden Sie sich doch an Ihren „Arbeitswelt-Coach“! 

PS: Übrigens gehören noch folgende Artikel zu der Serie:

 

 

Wie lange wünscht man sich „Frohes neues Jahr“?

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Ich habe auf Twitter eine interessante Frage gelesen, die ich mit diesem Post auch Ihnen stellen möchte.

Wie lange (noch) beglückwünscht man sich zum Jahreswechsel bzw. wie lange kann man bei einer Begrüßung noch „Frohes neues Jahr“ oder einfacher „Frohes Neues“ wünschen?

Spontan dachte ich: das hängt für mich a) von den Personen und/ oder b) der Art der Beziehung ab.

Will heißen: im beruflichen Umfeld stimme ich Lori zu: max. 7 Tage bzw. noch in der ersten vollen Januarwoche, für Kollegen, die dann erst aus dem Urlaub zurück sind.

Aber im privaten Umfeld würde ich die Frist bis Ende Januar ausdehnen. Bekannten (z.B. in meinem Coaching – Kollegen oder andere Personaler aus meinem Netzwerk) würde ich auch im Januar noch gutes Gelingen für 2015 wünschen. Denn hier geht es mir um die Zusammenarbeit/ den Austausch im ganzen Jahr und beim 1. Kontakt im Jahr (also im Januar) sehe ich diese Grüße durchaus als angemessen an.

Und Sie? Wie halten Sie das? Ich wünsche Ihnen jedenfalls ein erfolgreiches Jahr 2015.

Ihre
Annette Gerlach